Wie ist mein perfekter Tag?

🎶Ein schöner Tag

Die Welt steht still, ein schöner Tag

Komm, Welt, lass Dich umarmen,

Welch ein Tag🎶

Ja, gut, das ist ein Werbesong. Aber das fällt mir halt immer zuerst ein, wenn ich über diese Frage nachdenke. Und warum auch nicht?! Es beinhaltet das Gefühl eines perfekten Tages – auch wenn ich dafür nicht das Produkt brauche, das hier beworben wird.

Der zweite Gedanke ist: Der perfekte Tag bräuchte mehr als 24 Stunden. Aber das ist total blödsinnig. Denn mehr Zeit bedeutet nicht mehr Qualität. Höchstens mehr Quantität. Und das kann auch sehr schön sein. Erfüllend. Aber perfekt?

Andererseits wäre er vielleicht perfekt, wenn er nie enden würde. Und dann hätte er definitiv mehr als 24 Stunden. Und alle Möglichkeiten der Welt, ihn zu füllen. Ok, das wäre wahrscheinlich cheaten. Deshalb muss für diese Antwort ein normaler 24-Stunden-Tag ausreichen.

Bzw. eigentlich ja sogar nur 16 Stunden. Schließlich soll man acht Stunden täglich schlafen. Wenn ich aber überlege, dass ich durchschnittlich 6,5 Stunden schlafe, blieben nach Adam Riese 17,5 Stunden übrig. Das klingt nach ganz schön viel Zeit, die man füllen muss.

Also gut, gehen wir systematisch vor. Wir teilen den Tag in drei Teile – morgens, mittags und abends. Und überlegen jeweils den perfekten Ablauf. Zum Schluss müssen wir dann nur herausfinden, warum ich mir so selten einen perfekten Tag gönne 😉

Morgens: Grundsätzlich starte ich besser in den Tag, wenn ich vor meinem Wecker wach werde. Wenn mein Körper ausgeruht ist und von sich aus in den Tag startet. Eine schöne Dusche und ein guter Espresso. Nur dann kann es ein perfekter Tag werden.

Wie möchte ich aber den Vormittag verbringen, damit es mir richtig vorkommt? Damit dieser Tag auch nur die Chance hat, perfekt zu werden? Wie sucht man aus den tausend Sachen, die man gern tut, die man wirklich tun möchte, das aus, was einem die meiste Befriedigung verschafft?

Es heißt, dass Sport Glückshormone hervorruft. Also wäre es vielleicht gut, mir ein paar Übungen in den Tag zu starten. Oder vielleicht auch nur ein wenig auf dem Ergometer zu strampeln. Was aber bedeutet, dass die Dusche weiter nach hinten rutscht. Denn vor dem Sport macht sie kaum Sinn.

Nun, was mir immer ein gutes Gefühl gibt, ist, wenn ich morgens gleich meinen Blog schreibe. Weil ich dann bereits etwas geleistet habe. Ein kleines Erfolgserlebnis. Also, nach Kaffe, Sport und Dusche steht demnach schreiben und posten. Ein Punkt auf der To-Do-Liste abgehakt. Mit einem guten Gefühl in den Tag gestartet. 👍

Das dauert für gewöhnlich auch nicht sehr lang. Den restlichen Vormittag würde ich dann am liebsten damit verbringen, mich irgendwie weiter zu bilden. Etwas lesen, das mir neue Perspektiven öffnet. Ein bisschen Keyboard spielen. Oder einfach nur ein paar Folgen Crash Course anschauen.

Zum Mittagessen mit lieben Menschen zusammentreffen. In einem netten kleinen Bistro. Nichts zu extravagantes. Was es zu essen gibt, ist dann eigentlich Nebensache. Auf die Gesellschaft kommt es an. Und was wäre ein perfekter Tag, wenn man ihn nicht mit anderen teilen würde? Sehr einsam.

Ich weiß schon, wie der Abend aussehen soll. Der Nachmittag ist dagegen tricky. Aber wenn wir in einer Wunschwelt sind, ich alles tun kann, was ich will, dann bliebe für den Nachmittag eigentlich nur eins. Ich würde mich in einer kirchlichen Gruppe engagieren. Wahrscheinlich mit Jugendlichen.

Leider gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten dafür. Zum einen habe ich nicht sehr viel Zeit. Zum anderen haben Jugendliche heutzutage meist „besseres“ zu tun, als sich in der Kirche zu engagieren. Ok, das ist nicht fair. Aber es sind wesentlich weniger, als noch zu meiner Jugendzeit.

Vielleicht wäre es realistischer, mir vorzustellen, eine Firmgruppe zu leiten. Das würde ich wirklich gern mal wieder tun. Es ist total spannend, mit Jugendlichen über Gott und die Welt zu reden. Mit ihnen gemeinsam über die großen Fragen nachdenken. Und vielleicht auf ganz neue Ideen und Erkenntnisse zu kommen.

Ok, bilden wir uns ein, das hätte stattgefunden. Es soll schließlich ein perfekter Tag sein. Ich könnte mir auch eine andere Art von Diskussionsrunde vorstellen. Solang es offen und interessiert zugeht. Solang alle freundlich bleiben. Und solange es verschiedene Meinungen gibt.

Nichts ist so langweilig, als immer nur seine eigene Meinung zurückgeworfen zu bekommen. Ich kenne nur keine solchen Gruppen. Meistens bleiben die Menschen lieber unter ihresgleichen. Heutzutage vermischt es sich nicht mehr ganz so gut. Und obwohl ich sehr streitbar bin, möchte ich auch nicht alleine gegen alle anderen argumentieren müssen.

Der Großteil des Tages ist vorbei. Ich gehe mit einem Lächeln nach Hause. In einer perfekten Welt würde nun ein Buffet von allein erscheinen. In einer realistischen Welt würde jeder etwas mitbringen. Denn am Abend kommen Freunde vorbei. Wir trinken etwas Wein, essen und lachen gemeinsam. Und zum Abschluss schauen wir einen Film.

Das Aufräumen überlasse ich dem nächsten Tag, der nicht mehr perfekt sein muss. Für heute lasse ich mich glücklich ins Bett sinken und denke nur:

🎶Ein schöner Tag

Die Welt steht still, ein schöner Tag

Komm, Welt, lass Dich umarmen,

Welch ein Tag🎶

P.S.: Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich Teile meines perfekten Tages mehrmals im Monat – ich kann mich also nicht beklagen. Alles in allem habe ich ein sehr gutes Leben 😁

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